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2024 | 17. Oktober

Philip Eggenberger wird Best-of-Swiss-Apps (BoSA) Jury-Mitglied

Wie läuft ein Jury-Tag beim BoSA ab und worauf achtet Philip bei der Bewertung der User Experience einer App.

Philip, du wurdest kürzlich in die Best-of-Swiss-Apps-Jury in der Kategorie UX aufgenommen. Wie kam es dazu?

Anfang Jahr durfte ich als Geschäftsführer unseres Kreativstudios «Staay» am Live Talk von Leading Swiss Agencies zum Thema User Engagement mitdiskutieren, wo unser Kinder-Game «Gian & Giachen: Kristallsuche mit Madlaina» im Mittelpunkt stand. Moderiert hat Christof Zogg – er ist auch Chairman der Best of Swiss Apps Jury. Er hat mich anschliessend gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, auch mal Teil der Jury zu werden. Ich habe zugesagt und mich sehr darüber gefreut, dass ich schon dieses Jahr dabei sein durfte.

Und wie war dein erstes Mal als Jury-Mitglied?

Es war eine spannende, aber auch herausfordernde Erfahrung. Als Jurymitglied in der Kategorie User Experience hatte ich zunächst die Aufgabe, neun verschiedene Apps vorab zu evaluieren. Diese eingehende Untersuchung unter einem so spezifischen Aspekt war für mich neu und äusserst interessant.
Am Tag der Jurysitzung wurden alle Apps im Detail analysiert. Wir besprachen die Bewertungen der einzelnen Jurymitglieder und führten zum Teil intensive Diskussionen, die schliesslich zu einer Shortlist führten. Aus dieser Liste wählten wir die herausragendsten Apps aus, die in diesem Jahr mit Edelmetall ausgezeichnet wurden. Der gesamte Prozess dauerte einen ganzen Tag.
In unserer Kategorie waren wir insgesamt neun Jurymitglieder, von denen ich nur zwei vorher kannte. Besonders aufschlussreich war es, die unterschiedlichen Sichtweisen der anderen Jurymitglieder auf bestimmte Aspekte zu erleben – ich konnte viel von ihren Perspektiven lernen.

UX ist ein ziemlich grosser Begriff. Was verstehst du konkret darunter?

Eine herausragende User Experience zeichnet sich für mich dadurch aus, dass sich ein Produkt von Anfang an intuitiv und natürlich anfühlt. Die Nutzer:innen sollen keinerlei Hindernisse oder Umwege erleben. Wenn die Bedienung des Produkts reibungslos funktioniert, entsteht Vertrauen, stets das Richtige zu tun. Eine gelungene User Experience vermittelt das Gefühl, dass das Produkt immer den nächsten Schritt antizipiert. Wenn man bei der ersten Nutzung den Eindruck hat, es schon seit Jahren zu kennen, dann hat das UX-Team seine Aufgabe hervorragend erfüllt.

Und auf welche Aspekte hast du nun als Juror in deiner Beurteilung konkret geachtet?

Unter dem Strich ist es immer auch eine Gesamtbetrachtung. Wenn die App nicht nur unter UX-Aspekten wie Farbgebung, Anordnung, Aussage oder Grösse von Inhalten und Bedienelementen überzeugt, sondern auch innovative Funktionen eingebaut hat, designtechnisch auf dem neuesten Stand ist und auch noch richtig Spass macht, dann überzeugt sie mich als Juror. Auch wenn ich zum ersten Mal dabei war: Ich habe das Gefühl, dass wir sehr gute, ausgereifte Apps gesehen haben, davon einige neue mit innovativen Features. Es war ein beeindruckender Jahrgang.

Abschlussfrage: Für welches Produkt oder welchen Brand würdest du gerne einmal den Auftrag erhalten, die UX zu verbessern?

Vor etwa einem Jahr habe ich den Schritt gewagt, von einem PC auf einen Mac umzusteigen. Ich war fest davon überzeugt, dass die UX auf dem Macbook ebenso herausragend sein würde wie auf meinem iPhone oder iPad. Leider wurde ich enttäuscht. Apple scheint MacOS zu vernachlässigen, vieles ist holprig und wirkt lieblos gelöst. Diverse Features, die in der Windows-Welt längst Standard sind, fehlen hier. Wäre MacOS eine App, würde sie definitiv nicht auf meiner Shortlist landen. Ich würde daher extrem gerne an der Verbesserung dieses Produktes mitwirken.

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